Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
*
"Stasi-Affäre: Muß Vermander Amt
niederlegen?
Dem Berliner Verfassungsschutz drohen Konsequenzen. Die Beschäftigung
ehemaliger Stasi-Mitarbeiter im Berliner Landesamt für Verfassungsschutz
(LfV) wird womöglich personelle Konsequenzen haben. In den nächsten
Tagen werden Veränderungen im Landesamt erwartet, auch der Rücktritt
von Amtsleiter Eduard Vermander steht im Raum. Ausgeschlossen
wird, daß Innensenator Jörg Schönbohm oder Staatssekretär
Kuno Böse (beide CDU) ihre Ämter zur Verfügung stellen.
Am Donnerstag erhofft sich der Verfassungsschutz-Ausschuß Aufklärung,
wieviele Ex-Stasi-Mitarbeiter auf der Lohnliste des LfV stehen. Hierbei
geht es auch um den Fall des Polizeibeamten Otto Dreksler. Dieser war durch
Berichte des LfV-Informanten 'Junior' für Monate unter Scientology-Verdacht
geraten. Vergangene Woche wurde bekannt, daß 'Junior' eine Stasi-Vergangenheit
hat." Tsp 8.9.98 S. 1
"Wackelt der Stuhl des Verfassungsschutz-Chefs?
SPD und Grüne: Vermander-Rücktritt löst
das Problem nicht." Tsp 8.9.98 S. 9
"Verfassungsschutz in der Kritik
Affäre wegen Stasi-Agenten - Chef der Berliner Behörde
unter Druck" Welt 8.9.98 S. 5
"SPD-Fraktionschef Böger für Untersuchungsausschuß
Arbeiten Stasi-Spitzel weiter beim Geheimdienst? Während
der Innensenator schweigt, will die SPD schnelle Konsequenzen."
BerlZtg 8.9.98 S. 21
"Scientology-Affäre: Stasi-Leute beim Verfassungsschutz 'nicht schlimm'" SZ 8.9.98 S. 8
Kommentar
"Schönbohm in der Tinte" Welt
7.9.98 S. 4
"Schönbohm gerät wegen Stasi-Agenten
unter Druck
Beim Verfassungsschutz sollen Ex-Spitzel arbeiten." Welt
7.9.98 S. 12
"Der undankbare Job des Verfassungsschutzes" Welt 7.9.98 S. 29
"Stasis beim Verfassungsschutz
Wer einst für Erich Mielkes Staatssicherheit arbeitete,
hatte kaum Chancen, in den Öffentlichen Dienst übernommen zu
werden. Doch beim Verfassungsschutz ist alles anders: Für das Berliner
Landesamt spionieren mindestens drei ehemalige Stasi-Offiziere."
DER SPIEGEL 37/1998 7.9.98 S. 110 f.
"Berliner Verfassungsschützer beschäftigen
Ex-Stasi-Mitarbeiter
Kompetenz und Moral" taz 8.9.98 S. 12
"Stasi-Skandal beim Berliner Verfassungsschutz
Mindestens drei ehemalige Stasi-Informanten arbeiten im Geheimdienst
der Hauptstadt" taz 8.9.98 S. 6
"Stasi darf Verfassung schützen
Nur keine hauptamtlichen Stasi-Leute beim Verfassungsschutz" taz
8.9.98 S.11
"Die zweite Karriere der Quelle 'Junior'
Einstige MfS-Offiziere dienen neuem Herrn - dem Berliner Verfassungsschutz"
ND 8.9.98 S. 17
*
"Post sammelt 16 Millionen Adressen für Werbezwecke
Die Deutsche Post hat die Daten von über 16 Millionen Gebäuden
für Werbezwecke gesammelt. Das bestätigte am Wochenende ein Post-Sprecher.
Er wies jedoch die Darstellung der 'Bild'-Zeitung zurück, wonach Briefträger
bundesweit Bürger nach 'Alter, Kaufkraft und Konsumschwerpunkten'
ausspionierten. Es seien allein Gebäude nach Alter und Umfeld
katalogisiert worden. Personenbezogene Daten seien nicht erhoben worden.
Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Joachim Jacob, hatte 'Bild'
gesagt, die Datensammlung der Post sei 'außerordentlich problematisch'
und durch die Datenschutzverordnung nicht gedeckt. Jacob kündigte
an, den Vorgang klären zu lassen. Post-Sprecher Norbert Schäfer
erklärte dazu in Bonn, die Post werde bereits am Montag Kontakt mit
Jacob aufnehmen und 'die entstandenen Mißverständnisse klären'. Der
Post-Sprecher betonte ausdrücklich, daß die Datenschutzrichtlinien
eingehalten worden seien, da keine personenbezogenen Daten erhoben würden.
Die Post habe die Daten von einer Marketingfirma gekauft, um sie im
Rahmen ihres Services 'PostwurfSpezial' Geschäftskunden anzubieten."
Welt 7.9.98 S. 15
"Aufregung um Angebot der Post für Werbekunden
Unternehmen verfügt über 16 Millionen Gebäudedaten"
BerlZtg 8.9.98 S. 29
"KRITIK AN POST AG" BerlZtg 8.9.98 S. 5
"Post verstößt nicht gegen Datenschutz" FAZ 8.9.98 S. 2
"DATENSAMMLUNG Vorwürfe an Deutsche Post AG" HB 8.9.98 S. 4
"Post der Kundenschnüffelei bezichtigt" Tsp 8.9.98 S. 2
"Die Post hat über den Zaun geguckt
900 000 Gebäude in Berlin für Postwurf-Sendungen begutachtet
/ Briefträger 'notieren aber nichts'" Tsp 8.9.98 S. 9
"Eigenlob stinkt oder Wie die Post fast im Haifischbecken
landete
Das Unternehmen ist in Verdacht geraten, Briefträger nebenbei
als Zuträger von Kundendaten beschäftigt zu haben." FR 8.9.98
S. 1
"Die Deutsche Post AG verstößt gegen
geltende Datenschutzgesetze
Lukrative Nebenjobs" taz 8.9.98 S. 12
"Freispruch für die Post" taz 8.9.98 S. 5
*
"GENETISCHER FINGER-CODE
Das Landeskriminalamt (LKA) hat bisher in über 1 000
Strafverfahren einen sogenannten genetischen Fingerabdruck erstellt. Seit
1989 seien dazu im Institut für polizeitechnische Untersuchungen über
14 000 Tatortspuren und Vergleichsproben untersucht worden, teilte Innenstaatssekretär
Eike Lancelle (CDU) am Montag mit. Dabei habe es sich um 'biologische Spuren'
wie Blut, Speichel oder Haare gehandelt. Die Ergebnisse würden
nicht beim LKA gespeichert, sagte Lancelle, sondern sie befänden
sich in der jeweiligen Ermittlungsakte." BerlZtg 8.9.98 S. 19
"LKA setzte DNA-Analyse bei Strafverfahren ein" Welt 8.9.98 S. 25
*
"Freispruch nach Lügendetektor-Test
Ein Strafgericht hat am Montag erstmal mit Rücksicht
auf ein sogenanntes Lügendetektor-Gutachten einen Freispruch verkündet.
Das Schöffengericht Malchin in Mecklenburg-Vorpommern sprach
einen Ehemann frei, der wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung
angeklagt war, und stützte sich dabei auch auf die Ergebnisse eines
Lügendetektor-Tests, dem sich der Angeklagte im Juli unterzogen
hatte." FAZ 8.9.98 S. 2
"Freispruch im Strafprozeß mit Lügendetektor
Einsatz weiter umstritten" BerlZtg 8.9.98 S. 8
"Lügendetektor: Erster Prozeß endete mit Freispruch" MoPo 8.9.98 S. 26
"Lügendetektorprozeß endet mit Freispruch" taz 8.9.98 S. 6
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"ONLINEDIENSTE / Lotsen arbeiten im
Hintergrund / Schwarze Sheriffs sorgen im Datennetz für Ordnung
Onlinedienste wie AOL oder Compuserve versprechen ihren
Kunden Schutz wie auch Hilfe im weltweiten Datennetz. 'Rund 100 Lotsen
überwachen auf freiwilliger Basis rund um die Uhr die Einhaltung
der Nutzungsbedingungen', heißt es bei AOL, 'und stehen den Mitgliedern
als Ansprechpartner in allen Sicherheitsfragen zur Seite.' ... CS-Guides
sind Computer-Mitglieder, die für ihre Arbeit einen Freiaccounts erhalten.
Sie sind, berichtet Myska, über die Funktion 'Ruf' im Jugendschutzbereich
(GOCSGUIDES) erreichbar und 'durchforsten den Dienst nach gesetzwidrigen
Inhalten.' ... Die einen haben ihn, die anderen nicht! Doch wenn sie einen
Lotsendienst haben, dann darf der möglichst nichts kosten. ... Es
kommt der Verdacht auf, daß die meisten Undercoveragents der Provider
bloß moralisch gefärbte Schnorrer sind. ... Von den Lotsen,
die AOL habe, sei 'die Hälfte nur wegen des Freeaccounts dabei'.
Ein anderes Thema ist der Schutz gegen Pornografie. Hier sei man,
jedenfalls bei AOL, kaum an engagierten Helfern interessiert." HB 8.9.98
S. 56
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"Fahren im Drogenrausch - Polizei greift durch
Neues Vortest-Gerät 'Drugwipe' im Einsatz. ... Zwar
war Fahren unter Drogen auch früher schon verboten, doch krankte das
Strafrecht daran, daß Fahrer im Rausch an Ort und Stelle ohne
Blutprobe kaum überführt werden konnten. ... Wer von Drogen berauscht
erwischt wird, muß mit harten Strafen rechnen. Beim Einsatz der 'Drugwipe'
und bei der Drogenerkennung ist der Freistaat nach Angaben des Bundes
gegen Alkohol im Straßenverkehr mit dem Saarland, Sachsen-Anhalt
und Thüringen Vorreiter." Welt 7.9.98 S. 28
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